Formen-Stickbilder

by Doris Kirschner

Die Flut an Bildern mit der wir täglich konfrontiert sind, bewirkt auch bei Kindern ein Dauertraining im Sehen. Durch den Umgang mit Videos, Filmen oder Videospielen entwickeln sie zwar die Fähigkeit schnelle und komplex Bildfolgen zu lesen.

„Zugleich geht, wie gesagt eine andere Fähigkeit dabei verloren: Dinge, Zusammenhänge, soziale Bedingungen und Gegebenheiten genau zu beobachten, zu betrachten und kritisch zu sehen.“

Seitz, R. (2009) Kreative Kinder. Das Praxisbuch für Eltern und Pädagogen. München: Kösel

Schritt 1: Formen finden

Auftrag: „Suche und fotografiere Grundformen in deiner Umgebung

Die bewusste Suche nach einem Bildmotiv steht im Gegensatz zur willkürlichen Massenproduktion an Fotos mit dem Smartphone. Durch ein Suchspiel wird das Kind neugierig gemacht, durch gezieltes, aktives Sehen seine Umgebung zu erkunden:

Schritt 2_ Formen besticken

Durch die Wahl des Ausschnitts und das anschließende Besticken, wird den gefunden Formen in der Bildkomposition zusätzlich Bedeutung verliehen. Mit der Tätigkeit des Stickens wird darüber hinaus der Tastsinn aktiviert – die Form wird begriffen und verinnerlicht.

Material:

  • Fotoausdruck der gefundenen Grundformen auf Fotopapier
  • dicke, spitze Nadel zum Löcherstechen
  • ev. Schaumstoffunterlage zum Löcherstechen
  • stumpfe Sticknadel
  • Perlgarn

Ablauf:

Die Wahl der Stickstiche

… ergibt sich aus der Form:

  • gerade Linien: z.B. Rückstich, Vorstich
  • geschwungene Linien: z.B. Kettstich
  • Formen aussticken: z.B. Plattstich
Vorderseite (Leo; 7)
Rückseite (Leo;7)

Auch auf der Rückseite der Arbeit wird die Form sichtbar. Dabei ergibt sich weiterführend die Möglichkeit über das Thema Perspektivische Verzerrung zu sprechen.

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